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Danish Crown muss rationalisieren

Wegen Überkapazitäten sollen dänische Betriebsstätten des weltweit zweitgrößten Schlachtkonzerns geschlossen werden.

Der Aufsichtsrat des führenden europäischen Fleischverarbeiters Danish Crown hat vor wenigen Tagen einen umfassenden Plan zur Umstrukturierung des dänischen Teils der Unternehmensgruppe beschlossen. Eine Reihe verschiedener Maßnahmen soll für die nähere Zukunft sicherstellen, dass die Produktion wettbewerbsfähig bleibt. Wegen deutlicher Überkapazitäten sollen Betriebsstätten geschlossen werden. Danish Crown ist eigenen Angaben zufolge das größte Schweineschlachtunternehmen Europas und das zweitgrößte der Welt. Der Konzernumsatz beträgt rund EUR 7,8 Mrd., beschäftigt werden insgesamt etwa 22.700 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört auch zu den bedeutendsten Fleischexporteuren am Weltmarkt.

Innerhalb der letzten fünf Jahre ist die Produktion von Schlachtschweinen in Dänemark um gut 20% zurückgegangen. Danish Crown weist deshalb in seinen Betrieben Überkapazitäten auf, die eine Anpassung an das tatsächliche Angebot erforderlich machen, um eine wettbewerbsfähige Produktionsstruktur sicherzustellen. Im Geschäftsjahr 2012/13 wurden rund 14,8 Mio. Schweine in Dänemark geschlachtet, in diesem Geschäftsbereich sind zirka 5.200 Mitarbeiter tätig. „Wir haben in den letzten Monaten jeden Stein zweimal umgedreht, um herauszufinden, wie wir der aktuellen Herausforderung mit der Überkapazität verantwortungsvoll begegnen können und dabei die Kosten im dänischen Teil der Produktion weiterhin streng im Auge behalten”, sagteder Geschäftsführer von Danish Crown, Kjeld Johannesen.

Produktion nicht wettbewerbsfähig
Der Plan für die Umstrukturierung sieht unter anderem vor, dass Danish Crown die Feinzerlegung am Standort Faaborg spätestens Anfang 2016 schließt. Der Plan zur Umstrukturierung beinhaltet in weiterer Folge auch eine Anpassung der Verarbeitung in den anderen dänischen Schweineschlachtbetrieben der Unternehmensgruppe. Ebenfalls in Faaborg wird die Tochtergesellschaft Tulip Food Company die Erzeugung von Fertigprodukten bis September 2014 beenden, weil hier die Produktion in der derzeitigen Form nicht wettbewerbsfähig ist. Von den beiden Schließungen sind insgesamt zirka 470 Mitarbeiter betroffen. Gleichzeitig sollen mit den Mitarbeitern der Schlachtbetriebe in Scherrebek und Ronne auf der Ostseeinsel Bornholm Verhandlungen über eine nachhaltige Kostenstruktur geführt werden. Man wolle bis Jahresmitte 2014 gemeinsam mit den Mitarbeitern und den Politikern überlegen, ob man eine Lösung finden könne, die eine wirtschaftlich nachhaltige Erzeugung auf dieser Insel gewährleistet, so das Unternehmen. (Red/AIZ)

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